Auffrischung erwünscht

Vielseitig, inspirierend und fortschrittlich: Der Kanton Thurgau ist weit mehr als ein einseitig ländlich geprägter Landwirtschaftskanton. Eine Auffrischung der Marke Thurgau ist nötig, muss aber ganzheitlich angegangen werden. Die FDP-Fraktion begrüsst, dass Kantonsrätin Martina Pfiffner Müller mit ihrem Antrag «Hinter Winterthur….» die Basis für ein stärkeres Selbstbewusstsein des Kantons Thurgau legen will, aufgrund der angespannten finanziellen Situation aber vorerst auf einen Bericht verzichtet.  

«Wir Thurgauerinnen und Thurgauer verfügen über eine ausgezeichnete Lebensqualität», betont FDP-Kantonsrätin Martina Pfiffner Müller. «Jedoch hat der Kanton weit mehr zu bieten, als dass uns in der Aussensicht zugeschrieben wird.» Zusammen mit neun Erstunterzeichnenden und in Anlehnung an die Initiative «Open Thurgau» von alt Nationalrat Hermann Hess hat FDP-Kantonsrätin Martina Pfiffner Müller deshalb den Antrag «Hinter Winterthur…» eingereicht. Gefordert ist ein Bericht, welcher schonungslos aufzeigt, wie der Thurgau schweizweit wahrgenommen wird. Damit soll der Grundstein für eine Stärkung der Marke Thurgau gelegt und als Basis für spätere zielgerichtete Marketingaktivitäten genutzt werden.

Vielseitig, innovativ, fortschrittlich, periurban

Innovative Traditionsunternehmen produzieren erfolgreich im Thurgau, und neue attraktive Arbeitsplätze werden geschaffen. Der Thurgau gehört zu den acht am dichtesten besiedelten Kantonen. In der Aussensicht jedoch wird der Kanton Thurgau einseitig als Landschafts- und Landwirtschaftskanton wahrgenommen. Die FDP-Fraktion wie auch die Antragsstellenden wünschen sich einen frischeren, nachhaltigeren und über die Kantonsgrenzen hinaus strahlenden Thurgau. Das vom Regierungsrat schon früher in Auftrag gegebene Gutachten ist umfassend und nimmt Teilaspekte des Vorstosses auf. Hingegen fehlen in diesem Bericht wichtige Signale für einen innovativen und modernen Thurgau. Martina Pfiffner Müller hält dazu fest: «In dem vom Markenrat des Kantons Thurgau zu Handen des Regierungsrates vorgelegten Bericht und Gutachten wird die bestehende und sehr wichtige traditionelle Bevölkerungsgruppe gepflegt. Nicht angesprochen hingegen werden die Pendlerinnen und Pendler, welche stark zum Bevölkerungswachstum beitragen, jedoch weiterhin in den Städten ausserhalb der Kantonsgrenzen arbeiten und deshalb als gut ausgebildete Fachkräfte im Thurgau fehlen.»

Ja, aber nicht jetzt

«Wir wollen verantwortungsbewusst handeln und sind uns bewusst, dass die Prioritäten aufgrund der angespannten Finanzlage des Kantons Thurgau derzeit anders gesetzt werden müssen», betont Martina Pfiffner Müller. Der Antrag wird deshalb an der nächsten Grossratssitzung zurückgezogen, auf einen Bericht wird vorerst verzichtet. Die FDP-Fraktion steht geschlossen hinter diesem Entscheid. Jedoch darf das für die künftige Entwicklung des Kantons Thurgau wichtige Thema nicht in Vergessenheit geraten. Denn der periurbane Thurgau hat sehr viel mehr zu bieten.