Die letzten Jahre haben es gezeigt: Die Selbstversorgung mit lebenswichtigen Gütern ist auch für die Schweiz nicht selbstverständlich. Lieferketten können jederzeit zusammenbrechen, Mangellagen eintreffen. Wo möglich, soll daher der Selbstversorgungsgrad erhalten werden. Auch beim Zucker, sind sich der Thurgauer Regierungsrat als auch die Mehrheit der kantonsrätlichen Fraktion FDP.Die Liberalen einig.
Der Selbstversorgungsgrad beim Zucker beträgt heute in der Schweiz 70%. Sowohl für Wirtschaftszweige der Ernährungswirtschaft als auch für die Ernährung spielt Zucker als massvoll eingesetzter Grundstoff eine wichtige Rolle. Alleine im Thurgau sind hunderte von Arbeitnehmenden in der Industrie und Landwirtschaft in der Produktion und Verarbeitung von Zucker tätig. Mit der Standesinitiative wird der Bund aufgefordert, Bestimmungen zu erlassen, die den Selbstversorgungsgrad der Schweiz mit Schweizer-Zucker auf dem Niveau der vergangenen Jahre erhalten bleibt. Zugleich sollen Forschungsprojekte vorangetrieben werden, die die ökologisch und sozial nachhaltige Ausrichtung des Zuckerrübenanbaus unterstützen.
Die FDP-Fraktion stützt sich auf Studien, die aufzeigen, dass der Zuckerrüben in der Schweiz ökologisch nachhaltiger angebaut werden als andernorts im europäischen Raum. Doch im Wettbewerb mit den europäischen Anbaugebieten sind die Spiesse nur dank staatlicher Intervention annähernd gleich lang. «Langfristig kann der Anbau und damit eine Grund-Selbstversorgung jedoch nur mit Forschung und daraus folgender Innovation gesichert werden,» zeigt sich Anders Stokholm als Motionär überzeugt.